Glücksspielstaatsvertrag » Was hat sich alles geändert?
Viele Menschen setzen gerne ihr Geld bei verschiedenen Gelegenheiten. Beispielsweise bei Sportwetten, im Spielcasino oder auch beim Lotto. Überall gibt es die Chancen darauf, dass man große Gewinne macht, dabei der Einsatz aber gar nicht mal so hoch sein muss. Natürlich muss man seine Chancen immer realistisch einschätzen, vor allem aber auch wissen, was möglich und was erlaubt ist.
In Deutschland regelt der Glücksspielstaatsvertrag sehr genau, was bei Sportwetten, Lotto, Spielhallen und auch im Online Casino möglich ist. 2021 trat der neue GlüStV in Kraft, mit dem sich einiges geändert hat. Neuerungen verunsichern erst einmal, aber tatsächlich gibt es jetzt relativ klare Regeln, die darüber bestimmen, was legal ist und was eben nicht. Wissenswertes zum Glücksspielstaatsvertrag gibt es in diesem Artikel übersichtlich zusammengefasst.
Worauf bezieht sich der Glücksspielstaatsvertrag?
Vom Glücksspielstaatsvertrag hat man sicher schon einmal gehört, aber was genau ist die Aufgabe dieses Vertrages? Worauf bezieht er sich und was wird damit geregelt? Offensichtlich, wie es der Name schon sagt, geht es um Glücksspiel. Und das war lange Zeit in Deutschland gar nicht erlaubt bzw. nicht für private Anbieter. Deutschland hat ein Glücksspielmonopol gehabt, was aber mittlerweile nur noch für die Lotterien gilt. Für Sportwetten und Casinos können längst private Anbieter anbieten, aber eben nur unter bestimmten Voraussetzungen. Das Monopol könne nur dann begründet werden, wenn es tatsächlich der Prävention von Spielsucht dient. Entsprechend wurde es gekippt, was 2006 noch einmal bestätigt worden ist.
Wollen private Anbieter für Sportwetten oder Casinos anbieten, dann brauchen sie dafür Lizenzen. Diese erhalten sie, wenn sie die entsprechenden Auflagen des Glücksspielstaatsvertrages erfüllen. Erstmals wurde dieser Vertrag 2008 ins Leben gerufen und über die Jahre mehrfach geändert und angepasst. Zuletzt 2021, was die aktuelle Version ist, die derzeit auch gilt. Um einen Staatsvertrag handelt es sich auch deshalb, da es für das gesamte Deutschland regeln soll, wie die Bestimmungen sind und es entsprechend keine Sonderregeln für Bundesländer gibt, was tatsächlich aber einige Jahre auch der Fall gewesen ist.
Welche Ziele werden konkret mit dem Glücksspielstaatsvertrag verfolgt? In erster Linie soll damit Spielsucht verhindert werden, sowohl was Wettsucht angeht als auch die Gefahren in Online Casinos. Dafür gilt es Regeln und Bestimmungen aufzustellen, die wirksam gegen Süchte helfen. Ein erster Aspekt betrifft die Begrenzung von Spielangeboten, sowie der Überwachung der sonstigen Angebote, die es am Markt gibt. Auf diese Weise will man gewährleisten, dass es keinen Missbrauch gibt und Spieler ausreichend geschützt sein können. Vor allem Jugendliche sollen geschützt werden, die ohnehin nicht spielen dürfen. Erst ab dem 18. Lebensjahr ist Glücksspiel in Deutschland erlaubt. Ein weiterer Faktor ist, dass den illegalen Machenschaften, die oft mit der Branche einhergehen, Einhalt geboten wird.
Regeln für Sportwetten und Online Casinos
Es hat einige Jahre gedauert, bis vom ersten Staatsvertrag zum Glücksspiel die Version von 2021 entstanden ist. Letztendlich scheint es jetzt aber eine Regelung zu geben, die vorerst Bestand haben wird, denn viele Jahre war es für die Anbieter von Sportwetten und Spielcasinos vor allem von Nachteil, dass es keine einheitlichen Regelungen gab und man nicht wusste, woran man ist. Rechtssicherheit ist für die Anbieter wie für den Kunden wichtig. Mit dem GlüStV 2021 ist das jetzt gegeben. Zunächst einmal brauchen Anbieter Lizenzen, wobei es separate Konzessionen für Sportwetten und Casino Angebote gibt. Kunden müssen mindestens das 18. Lebensjahr vollendet haben. Die Konten der Kunden müssen verifiziert werden. Außerdem wurde ein System eingeführt, durch das Spielsucht frühzeitig erkannt werden kann. Verschiedene Sicherheitssysteme sollen dabei helfen, dass sich Spieler aktiv schützen können oder durchaus auch andere schützen können.
Spieler können jetzt sehr einfach über eine Notfall-Schaltfläche selbst eine Sperrung von 24 Stunden aktivieren, wenn sie Gefahr laufen, mehr zu setzen, als sie eigentlich wollen. Tatsächlich ist aber auch eine Fremdsperre möglich, die durch Angehörige aufgerufen werden kann. Dafür müssen Angehörige Nachweise vorlegen, beispielsweise Kontoauszüge, und es kann dann darüber entschieden werden, ob das Konto bzw. der Spieler gesperrt wird. Ein wichtiger Faktor ist dabei auch die Sperrkartei, die deutschlandweit und für alle Anbieter gilt. Wer bei einem Anbieter gesperrt ist, kann nicht einfach bei einem anderen mit Spielen beginnen.
Pro Woche können Spieler für Sportwetten nur noch maximal 1.000 Euro einzahlen, was ebenfalls übergreifend von Anbieter zu Anbieter funktioniert. Dieses Limit kann unter Umständen erhöht werden, wenn entsprechend belegt werden kann, dass es nicht existenzgefährdend ist. Andere Limits gibt es auch bei den Einsätzen, wobei die sich am Gewinn orientieren. Das handhaben die verschiedenen Wettanbieter unterschiedlich, aber meist gibt es Limits, die den Einsatz beschränken. Damit sichern sich die Buchmacher auch ab, um nicht zu viel auszahlen zu müssen.
Fazit zum neuen Glücksspielstaatsvertrag
Jeder, der selbst Sportwetten spielen möchte, sollte sich der Gefahren bewusst sein. Man muss schon sehr naiv sein, wenn man nicht erkennt, dass es eben auch Risiken gibt, die die Spielsucht betreffen. Und selbst ohne Sucht kann es sein, dass man Geld verspielt, dass man lieber nicht hätte verspielen sollen. Daher sind die Limitierungen auch sehr wichtig. Auf diese Weise können Kunden, die bei Wettanbietern mit deutscher Lizenz spielen, sicher sein, dass sie eben auch geschützt sind und es im Zweifel auch an die deutsche Gerichtsbarkeit geht. Auch für die Wettanbieter ist das von Vorteil, die nach Jahren ohne klare Regeln genau wissen, was erlaubt ist und was nicht. Für Kunden gibt es eigentlich nicht viel zu beachten. Sie können sich ganz normal bei Sportwettenangeboten anmelden und erhalten dort alle weiteren Informationen.